Im DenkmalCamp in Rumänien
Ende Juli verbrachte ich, Antonia Langenstein, mit 19 anderen, mir bis dahin unbekannten Gipser und Maler aus dem zweiten Lehrjahr 10 Tage im DenkmalCamp in Martinsdorf Rumänien, um historische Techniken kennenzulernen, an denkmalgeschützten Gebäuden zu arbeiten und bei gemeinsamen Ausflügen die Umgebung zu erkunden.
Wir alle aus dem deutschsprachigen Europa lebten in dieser Zeit sehr einfach ohne fliessend Wasser, Toiletten oder Handynetz auf dem grossen Areal des Pfarrhofes.
Doch durch das dauerhafte Zusammensein sind wir sehr schnell zusammengewachsen.
Sehr gut organisiert von der Sto-Stiftung wurden drei Workshops zu typischen Arbeiten im Denkmalschutz.
Im Einführungsteil haben wir Stuckleisten gezogen, Marmor Imitationen versucht und Stuckfratzen gegossen.

Im Graumalerei Workshop haben wir diese dann gezeichnet und dabei versucht Licht und Schatten zu imitieren, um dem Ganzen einen plastischen Effekt zu verleihen. Diese Technik wird oft in Pfarrhäusern und Kirchen verwendet. Graumalerei gehört auch in die Weiterbildung zum Kirchenmaler.


Zwischendurch waren wir immer wieder auf Stadtführungen und vielen Kirchenbesichtigungen unterwegs.
Beim dritten Workshop, dem Freilegen, trägt man einzelne Farb- und Putzschichten ab, um den Aufbau nachvollziehen zu können.
Ein Deutscher der vor vielen Jahren nach Rumänien ausgewandert ist, hat uns an seinem Haus üben lassen.


Auch an einer Kirchenempore konnten wir freilegen. Hier waren es ca. 1600 Jahre alte Kasein-Bilder die damals von Katholiken gemalt wurden.
Vor ca. 600 Jahren wurden diese von Evangelisten, welche die Kirche übernahmen, blau überstrichen.
Seit 14 Jahren kommen die Lernenden des DMC jährlich hierher um weiterzumachen.
Die Bilder werden mit Skalpellen freigekratzt und anschliessend mit Kasein Farben ausgebessert.

Mein Fazit nach dieser sehr lehrreichen Zeit:
SUPER – Ausbildung mal anders – gerne wieder!
Fotos: Christoph Grosse, Pivopix
Foto Kirche Aussenansicht: Antonia Langenstein